Geschichte Nordafrikas

Die Geschichte Nordafrikas umfasst die Entwicklung der Region Nordafrika von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Das nördliche oder saharische Afrika, das geographisch als der Bereich zwischen dem 19. und 38. Breitengrad und dem 13. Grad westlicher und 25. Grad östlicher Länge definiert ist (nach Encyclopedia Britannica), unterscheidet sich in seinen geschichtlichen Abläufen grundlegend vom südlichen oder subsaharischen Afrika. Ursache ist nicht zuletzt die unterschiedliche klimatische Entwicklung beider Kontinentteile, von denen der nördliche wegen der Eiszeiten in den nördlichen Breiten immer wieder Schwankungen unterworfen war, die sein Ökosystem zwischen Baumsavanne und hocharider Wüste hin und her pendeln ließen (s. Pluvial). Noch während der Römerzeit und der islamischen Expansion wurden fruchtbare Gebiete in Wüsten verwandelt und umgekehrt.

Vor allem während der noch andauernden Wüstenphase beschränkten sich daher Kontakte zwischen Nord- und Subsahara-Afrika wegen der Schwierigkeiten, die weltweit größte Sandwüste zu durchqueren, fast ausschließlich auf den Handel entlang der Ost- und Westküste des Kontinents sowie auf bestimmte Routen, auf denen es ausreichende Wasserstellen gab. Das bedeutete gleichzeitig eine ethnische Trennung, und obwohl die nordafrikanische Kultur sowohl afrikanische als auch mittelöstliche, mit den Berbern möglicherweise sogar europäische Wurzeln hat,[1] sind die meisten Nordafrikaner heute entweder arabisch oder berberisch sprechende Moslems mit hellerer Hautfarbe. Am Südrand der Sahara und der Sahelzone finden sich dunkelhäutige Ethnien, die im Mittelalter eigene Reiche bildeten, die unscharf umrissene Handelsreiche waren und über Karawanenstraßen mit dem Norden in einem engen ökonomischen, kulturellen und später auch religiösen Austausch standen (Islamisierung), daher kultursoziologisch ebenfalls zum erweiterten Bereich Nordafrikas zu rechnen sind. Schwierigkeiten bereitet gelegentlich der Begriff Maghreb. Man unterscheidet einen Kleinen Maghreb mit Marokko, Algerien und Tunesien und einen Großen Maghreb, der im Osten Libyen und im Westen Mauretanien mit einschließt. Ägypten war hingegen nie Teil des Maghreb, und die südlichen Staaten Sudan, Tschad, Niger, Mali (und mitunter auch Mauretanien) werden klassischerweise zur Sudanzone gerechnet.

Karte Nordwestafrikas von Firolamao Ruscelli aus dem Jahre 1561.
Nordostafrika, gleicher Autor, 1561.
Zentrales Nordafrika, gleicher Autor, 1561.
  1. Baumann: Die Völker Afrikas. Band 1, S. 97–103, Vgl. dazu aber Schweizer: Die Berber. S. 28f.

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